Einstieg in die vegane Lebensweise - Zwei Influencerinnen berichten

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten überdenken und nachhaltige Entscheidungen treffen, gewinnt der Veganismus immer mehr an Bedeutung. Um einen tieferen Einblick in die Welt der veganen Lebensweise zu bekommen, haben wir mit zwei Frauen gesprochen, die auf Instagram jede Menge Inspiration dazu liefern. Die Influencerinnen Lara bekannt als minimalara und Ann-Kathrin Lemke alias annibacktvegan teilen hier ihre Erfahrungen und verraten, wie die Umstellung auf eine vegane Lebensweise ihren Alltag verändert hat. Außerdem haben sie praktische Tipps parat, die euch helfen können, wenn ihr gerade ebenso an dem Punkt steht, vegan zu werden. Seit wann ernährt ihr euch vegan? Lara: Seit 9 Jahren. Anni: Ich lebe seit mehr als vier Jahren vegan. Was sind eure Beweggründe? A: Angefangen mich mit dem Thema zu beschäftigen habe ich wegen des Umweltschutzes. Nach vielen Dokus rund um das Thema bin ich dann aber vor allem aus ethischen Gründen vegan geworden. L: Anfangs war es aus gesundheitlichen Gründen, aber mittlerweile auch aufgrund von Ethik und ebenso dem Punkt Nachhaltigkeit. Wie lief die Umstellung? A: Einfacher als gedacht. Ich bin von heute auf morgen vegan geworden und habe mich am Anfang nur von Ofengemüse ernährt, weil ich mir nicht mehr vorstellen konnte, nochmal irgendwas Tierisches zu essen.

"Ich habe mich dann immer mehr mit dem Thema beschäftigt, habe mir vegane Kochbücher gekauft und immer mehr Neues ausprobiert. Das hat mir super viel Spaß gemacht."

annibacktvegan

L: Zu Beginn ist es sehr mühsam herauszufinden, was überhaupt vegan ist und was man kochen kann, aber man findet sich schnell zurecht. Was fiel euch besonders schwer und was sogar leichter als gedacht? L: Besonders schwer war es anfangs Gerichte zu kochen, weil das Kochen sich schon grundlegend verändert. Besonders leicht war es hingegen Gerichte zu entdecken, die einem schmecken. Viele haben noch das Vorurteil, dass vegane Ernährung nicht schmeckt, aber das ist überhaupt nicht so. A: Mir fiel es am Anfang besonders schwer, mit den Kommentaren der anderen klarzukommen. Vor allem, dass sich jeder direkt angegriffen gefühlt hat oder mich als „kompliziert” bezeichnet hat, obwohl ich immer versucht habe, niemandem Umstände zu bereiten. Womit ich gar nicht gerechnet habe, ist, dass ich kein Verlangen danach hatte, wieder Fleisch zu essen. Ich war vorher jemand, der immer und überall Gerichte mit Fleisch gegessen hat. Besonders große Angst hatte ich davor, keinen Sonntagsbraten mehr zu essen. Aber es hat mir nie gefehlt. Spürt ihr eine körperliche Änderung (Gewicht, Haut, Energie, Verdauung, Sättigungsgefühl etc.)? A: Am Anfang der Umstellung habe ich Gewicht verloren. Generell fühle ich mich energievoller und nach dem Essen habe ich nicht mehr so ein unangenehmes Völlegefühl. Am Anfang musste sich mein Körper aber erstmal 1-2 Wochen an die neue Ernährung gewöhnen. L: Ich hatte eigentlich schon immer ein gutes Immunsystem und das ist auch nach wie vor so, aber meine Verdauung hat sich definitiv verbessert. Welche Tipps habt ihr für Anfänger? A: Sich nicht unter Druck setzen und von Anfang an 100 % geben wollen. Am einfachsten ist es, sich langsam mit dem Thema, der Ernährung und allem zu beschäftigen, weil es einem sonst leicht zu viel werden kann. Den wenigsten Menschen gelingt die Umstellung auf eine vegane Ernährungs- oder Lebensweise von heute auf morgen. Das ist auch vollkommen okay, sich langsam heranzutesten macht die Umstellung einfacher. Man hat Zeit, Alternativen zu finden. Sein Essen für die Woche vorzukochen kann auch helfen, da man vielleicht im Alltag sonst schneller wieder auf die üblichen Speisen mit tierischen Produkten zurückgreift. L: Genau, sich langsam herantasten und nicht unbedingt von heute auf morgen vegan werden.

"Am besten ersetzt man die Produkte nach und nach."

minimalara